Kleine Kürbiskunde

Foto: Susanne Jutzeler/Pexels.
Redaktion 18.09.2020 MAGAZIN  |  Kochkunst

Herbstzeit ist Kürbiszeit: Schon gewusst? Von rund 800 verschiedenen Kürbis-Sorten weltweit, sind nur 200 essbar, die übrigen sind ungenießbare Zierfrüchte. Wir verraten weitere interessante Fakten und Tipps zum beliebten Herbstklassiker.

STEINALT
Kürbisse zählen zu den ältesten Kulturpflanzen, das haben Archäologen herausgefunden. Bereits vor 12.000 Jahren ernährten sich die Menschen von Kürbissen. Die ältesten Kürbisfunde stammen aus Mexiko. Dort wurden die Kürbisse nicht nur gegessen, sondern auch zu Öl verarbeitet, ausgehöhlt und dienten zudem als Aufbewahrungs- und Tragegefäße. In anderen Gegenden Amerikas schnitzten die Ureinwohner Masken, Musikinstrumente und Löffel.

HARTE SCHALE, WEICHER KERN 
Botanisch betrachtet sind Kürbisse Beeren. In ihrem Inneren reifen Fruchtfleisch und Kerne, genau wie bei einer Beere. Verwandt sind sie mit der Melone und Zucchini, die sich ebenfalls durch ihre kernige Vielfalt im Inneren auszeichnen. Man unterscheidet zwischen Sommer- und Winterkürbisse, Riesen-, Garten- und Moschuskürbisse. Bei den Sommerexemplaren ist die Schale weich und essbar (z.B. Hokkaido, Butternut), die der Winterkürbisse dagegen hart und das Fruchtfleisch faserig.

KERNIGE SACHE
Vor der Zubereitung werden die Kerne entfernt. Doch zum Wegwerfen sind sie allemal zu schade. Kerne und Fruchtfleisch enthalten jede Menge Nährstoffe, wie Magnesium, Kupfer, Eisen, Kalium und Zink und natürlich Fette, aber die guten, ungesättigten. Kürbiskerne verfeinern gemahlen Kuchen und Gebäcke. Geröstet kann man sie als Snack knabbern, was nebenbei auch der Funktion von Nieren und Blase zugutekommt. Das dunkle Kürbiskernöl ist sehr gehaltvoll, schmeckt nussig und kann – sparsam eingesetzt – beim Verfeinern von Suppen, Einlegen von Gemüse oder in der Salatsauce seine Verwendung finden.

STIELSACHE
Zu kaufen gibt es den orangefarbenen Herbsthit ab Ende August – bis zum Spätherbst hat er Saison. Beim Kauf sollte man auf kleinere Exemplare mit Stiel zurückzugreifen, denn sie haben festeres Fruchtfleisch mit weniger Fasern und einen intensiveren Geschmack als große Früchte. Ein reifer Kürbis klingt beim Klopfen der Schale leicht hohl und hat einen verholzten Stiel. Früchte ohne Stiel können Fäulnisbakterien enthalten und trocknen schneller aus.

HARTES PFLASTER
Da es nicht immer ganz leicht ist, die harte Schale zu zerteilen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen: Kürbis waschen, dann halbieren, mit einem Elektromesser oder einem Beil stückeln und mit einem scharfen Messer schälen. Alternativ kann die Frucht bei 200 Grad etwa 40 bis 60 Minuten im Ofen gebacken und dann zerkleinert werden. Einige Sorten, zum Beispiel Hokkaido und Spaghetti-Kürbis, müssen überhaupt nicht geschält werden und können mit der Schale weiterverarbeitet werden.