Rapsöl: Große Vielfalt für breiten Einsatz

Thomas Klaus 29.11.2018 Kochkunst

Der Höhenflug des Rapsöls hielt auch im Jahr 2017 an: Zum neunten Mal in Folge war es das beliebteste Speiseöl in Deutschland. Nach Angaben der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) wurden im vergangenen Jahr 78,3 Millionen Liter abgesetzt. Demgegenüber brachten es das Olivenöl und das Sonnenblumenöl auf lediglich 30,6 beziehungsweise 55,2 Millionen Liter. Das entspricht einem Marktanteil von 41 Prozent für das Rapsöl.

Rapsöl-Aktionspakete für das Gastgewerbe
Die UFOP wurde 1990 vom Deutschen Bauernverband und dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter aus der Taufe gehoben. Bei seiner Arbeit hat der Interessenverband auch die Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung fest im Blick. Bereits seit 2012 bietet die UFOP den Gastro-Betrieben Aktionspakete an, die eigens auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Damit sollen die Gäste darauf hingewiesen werden, dass Rapsöl als hochwertige Zutat für die Zubereitung ihrer Speisenauswahl verwendet wird. Das Herzstück bildet eine professionelle Rezeptsammlung. Für die optische Inszenierung stehen Plakate, Deckenhänger und Tischaufsteller bereit.

UFOP-Vorsitzender Wolfgang Vogel nennt eine ganze Reihe von Gründen, die für das Rapsöl sprechen. So weise es neben seiner heimischen Herkunft mit kurzen Wegen – Rapsöl wird in deutschen Mühlen aus der Rapssaat gewonnen – eine große Vielfalt für den breiten Einsatz in der Küche auf.

Rapsöl: ernährungswissenschaftlich überlegen
Bei Geschmacks-Tests der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sind die Ergebnisse überaus positiv. Weiterer Pluspunkt: „Die Fettsäuren-Zusammensetzung von Rapsöl ist mustergültig. Die Omega-3-Fettsäuren in Form der Alpha-Linolensäure tragen zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutcholesterinspiegels bei. Und auch ein hoher Gehalt an der einfach ungesättigten Ölsäure hat einen positiven Einfluss auf den Blutcholesterinspiegel“, weiß der Vorsitzende des UFOP Wolfgang Vogel.

Deshalb wird Rapsöl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfohlen. Professor Dr. Ursel Wahrburg von der Fachhochschule Münster, die seit 1999 Ernährungswissenschaften lehrt, bestätigt: „Bei den pflanzlichen Sorten ist vor allen anderen Sorten Rapsöl empfehlenswert, weil Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren hier in nahezu optimaler Relation vorliegen.“

Raffiniertes oder kaltgepresstes Rapsöl?
Wer Rapsöl verwendet, kann zwischen einer raffinierten und einer kaltgepressten Variante wählen: Das raffinierte Rapsöl schmeckt neutral, ist von Farb- und Aromastoffen befreit sowie bis 180 Grad hitzestabil. Es wird unter anderem in süßen oder herzhaften Kuchenteigen, zum Anbraten in der Pfanne, zum Dünsten von Gemüse und sogar zum Frittieren verwendet.

Das kaltgepresste Rapsöl setzt wegen seines intensiv nussigen Aromas vor allem frische Zutaten in Szene. Zum Beispiel eignet es sich für die Salat- und Kräuterküche, für kalt angerührte Speisen wie etwa Marinaden und Dips oder auch für Pesto. Wer einen etwas milderen Geschmack bevorzugt, achtet am besten auf die Deklaration „Kaltgepresstes Raps-Kernöl“. Denn bei den Rapsölen aus der geschälten Rapssaat fällt der nussige Geschmack etwas milder aus.