Sterne-Koch Kevin Fehling fordert Subventionen für Spitzenrestaurants

Kevin Fehling meint, Subventionen für Spitzenrestaurants sollten jungen Sterneköchen bei der Gründung eigener Unternehmen helfen. Foto: Hapag Lloyd Cruises
Redaktion 22.07.2019 AKTUELLES  |  News

Kevin Fehling, Hamburgs einziger 3-Sterne-Koch, hat mit Tim Mälzer in dessen Podcast "Fiete Gastro" über dies und das geplaudert. Ein großes Thema war dabei unter anderem die Hamburger Branche und die Bedeutung von Spitzengastronomie für die Kultur.

So fragte Mälzer seinen Gast, ob Restaurants wie seines denn subventioniert werden sollten. Für Fehling war die Sache klar: Auf jeden Fall sollten sie vom Staat unterstützt werden. Er könne zwar von sich aus nicht sagen, dass er ein Künstler sei, doch Kunst sollte definitiv subventioniert werden. Schließlich spreche man ja auch von der Kochkunst.

Essen ist Kultur

Mälzer sah das Thema ebenfalls wie Fehling, hatte jedoch Schwierigkeiten, sich das Ganze in der Realität vorzustellen: Da verkaufe einer Champagner, dicke Geldsäcke säßen herum, während deren Mädels die Gucci-Taschen für 10.000 Euro ausführen würden, und dann sollen da noch öffentliche Gelder für verwendet werden? Da fehle ihm einfach die Argumentationskette, so Mälzer.

Kevin Fehling sah es pragmatischer und dachte offenbar eher an potenzielle Gäste mit deutlich weniger Geld in der Tasche. Schließlich sei Essen Kultur, die sich nicht jeder leisten könne. Das sei ähnlich wie ein Besuch in der Elbphilharmonie. So könne er sich vorstellen, dass die Gäste die Hälfte des Menüs bezahlen und die Stadt den Rest dazugebe.

Subventionen? Hamburger Abendblatt fragt nach

Bei einer solchen Vorlage wollte es das Hamburger Abendblatt genauer wissen und fragte im Anschluss nach. Im Gespräch konkretisierte Fehling seine Aussage: Mit seiner Subventionsidee meinte er nicht sein eigenes Restaurant. Das laufe wirtschaftlich solide. Ihm gehe es eher um Hilfe für junge Sterneköche, die sich selbstständig machen. Da die Gründer ein hohes Risiko eingehen würden, wünsche er sich Subventionen oder andere Unterstützung.

Zudem sei es seiner Meinung nach sinnvoll, Menschen mit geringem Einkommen einen Besuch im Sternerestaurant zu ermöglichen. Die eigenen Menüs könne er jedoch nicht günstiger anbieten. Da werde eng kalkuliert, da Material- und Personalkosten extrem hoch seien.

Fehling plant eigene Bar

Im Podcast ging es aber nicht nur um Subventionen für die Sterneküche. Auch das neueste Projekt von Fehling wurde angesprochen. Denn nach der Eröffnung aus der MS Europa folgt im nächsten Jahr eine eigene Bar in der Hafen-City. Die Eröffnung ist für April geplant. In der 15. Etage des Campus Towers werde etwas ganz Exklusives entstehen, kündigte Fehling an. Es werde eine der besten Kneipen Deutschlands.