Biersorten von A bis Z

Große Vielfalt: Mehr als 6.000 Biersorten werden in Deutschland gebraut - Foto: AlexRaths, oxinoxi/iStock/Getty Images
Sylvia Winnewisser 17.07.2021 Kochkunst

Hopfen und Malz, Gott erhalt´s, so loben Biertrinker ihr Lieblingsgetränk schon seit Jahrhunderten. Das edle Gebräu kann sich einer langen Tradition und großer Beliebtheit weltweit rühmen. Mit einigen Sorten lässt sich außerdem hervorragend kochen.

Im Reinheitsgebot von 1516 ist festgelegt, was zur Herstellung von Bier verwendet werden darf, nämlich ausschließlich Malz, Hopfen, Wasser und Hefe. Unterschieden wird in ober- und untergäriges Bier – bestimmt wird das durch die zugesetzten Hefen.

Bei obergärigen Hefen erfolgt die Gärung, also Umwandlung des Zuckers in Alkohol, bei 15 bis 20 Grad, die Hefen steigen mithilfe von Kohlensäure nach oben und können nach Abschluss der Gärung abgeschöpft werden. Obergärige Biere sind zum Beispiel Kölsch, Alt und Weißbier.

Untergärige Hefen setzen sich hingegen auf dem Boden ab. Sie benötigen eine kühle Temperatur von 4 bis 9 Grad. Untergärige Biere sind zum Beispiel Pils, Lager oder Märzen. Bierbrauer wissen, dass es neben den Zutaten noch weiterer Komponenten Bedarf, um ein gutes Bier zu brauen. Jede Brauerei hat ihr eigenes Geheimrezept.

Von keinem alkoholischen Getränk gibt es in Deutschland so viele unterschiedliche Sorten wie vom Bier. Wie der Deutsche Brauerbund erhoben hat, gab es Anfang 2018 über 6.000 Sorten Bier, die in mehr als 1.500 deutschen Brauereien hergestellt werden.
 

Von Altbier bis Zwickel

Altbier: obergärig, Alkoholgehalt etwa 4,8 Prozent. Farbe dunkel (lange geröstetes Malz), Geschmack bitter. Hergestellt nach alter Brauart, daher Altbier.

Berliner Weisse: obergärig, Alkoholgehalt etwa 3 Prozent, spezielle Vergärung, helle Farbe, säuerlicher Geschmack, daher wird es gerne verdünnt mit Himbeer- oder Waldmeistersirup.

Bockbier: Sammelbegriff für Starkbiere, ober- oder untergärig, Alkoholgehalt etwa 6,5 Prozent, Doppelbock 8 Prozent, dunkle Farbe, malzig-süßer Geschmack. Varianten: Maibock, Weizenbock.

Dunkles Bier: untergärig, Alkoholgehalt von 4 bis 6 Prozent, Farbe braun, mit dunklem Malz und hoher Stammwürze gebraut.

Export: untergärig, werden mit Wasser gestreckt, Alkoholgehalt etwa 5 Prozent, jede Farbe möglich. Exportbiere sind lange haltbar, zu ihnen zählen Altbier, Pils, Helles und Weizenbier.

Gose: obergärig, Alkoholgehalt etwa 4,8 Prozent, helles Weißbier aus Sachsen und Thüringen, Geschmack hefig und säuerlich. Wird ähnlich wie Berliner Weisse mit Fruchtsaft oder Kümmellikör getrunken.

Kölsch: obergärig, Alkoholgehalt etwa 4,8 Prozent, klar-helle Farbe, säuerlicher Geschmack. Der Begriff „Kölsch“ ist geschützt und nur für Biere aus Köln zu verwenden.

Märzen: untergärig, Alkoholgehalt 5 bis 6 Prozent, hell oder dunkel, wird im Frühjahr gebraut, besonders haltbar durch viel Stammwürze und mehr Alkohol.

Lager: untergärig, Alkoholgehalt 4,5 bis 5,6 Prozent, Farbe hell oder dunkel. Ursprünglich so gebraut, dass es mehrere Monate gelagert werden kann. Heut ist jedes untergärige Bier mit weniger als 12,5 Prozent Stammwürze - außer Pils, ein Lagerbier.

Pils: untergärig, Alkoholgehalt etwa 4,8 Prozent, helle Farbe, würziger Geschmack nach Hopfen. Rezept stammt ursprünglich aus der tschechischen Stadt Pilsen. Heute heißt ein Pils aus Pilsen „Pilsner Urquell“.

Rauchbier: untergärig, Alkoholgehalt etwa 5,1 Prozent, hell oder dunkelbraune Farbe, kräftiger Geschmack an Räucherschinken erinnernd. Zählt zu den Craft-Bieren. Die rauchige Note entsteht durch auf Buchenholz geröstetes Malz.

Schwarzbier: untergärig, Alkoholgehalt 4,8 bis 5 Prozent, tiefschwarze Farbe durch sehr dunkles Malz, vollmundiger, bitterer Geschmack. Aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg, bekannteste Sorte: Köstritzer Schwarzbier.

Weizen: obergärig, Alkoholgehalt 5 bis 6 Prozent, Weizenstarkbiere bis 8 %, als Hefeweizen trüb, als Kristallweizen klare helle Farbe, fruchtig würziger Geschmack. Bayerisches Traditionsbier.

Zwickel: untergärig, Alkoholgehalt etwa 4 bis 5 Prozent, helle Farbe, natürliche Trübung durch die enthaltenen Schwebstoffe, die nicht herausgefiltert werden. Dadurch ist es gehaltvoll, aber nicht lange haltbar.

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