Waldknoblauch, wilder Knofel, Hexenzwiebel – hinter all diesen Begriffen verbirgt sich dasselbe Gewächs: Bärlauch. Das Kraut hat einen scharfen und knoblauchartigen Geruch und Geschmack. Der trägt auch zum lustigen Namen „Hexenzwiebel“ bei – vermutet zumindest Siegfried Wintgen. „In der Mystik haben knoblauchartige Gewächse immer eine abwehrende Konnotation. So wie auch der Knoblauch beim Vampir. Vielleicht ist das im Fall des Bärlauchs so mit Hexen“, sagt der der VKD-Ernährungsexperte und Gesundheitswissenschaftler.
Auch der Ort, an dem der Bärlauch wächst, könnte zu dem Spitznamen beigetragen haben. „Bärlauch ist ein typisches Wald- und Wucherkraut. Und der Wald ist laut Sagen und Märchen schließlich der Wohnort von Hexen.“
Bärlauch hat im März und April Saison. Hier kann er frisch geerntet und zum Beispiel zu Pesto, in Soßen oder Dips verarbeitet werden oder als Gewürz dienen. Die knoblauchartige Note des Bärlauchs schmeckt auch gut zu Pasta- und Reisgerichten oder als Kräuterbutter zu Gemüse, Fisch, Huhn oder Fleisch im Allgemeinen. Die Blütenknospen können wiederum in Öl oder Essig eingelegt werden, während die Samen getrocknet als Gewürz dienen.
Achtung, tödliche Verwechslungsgefahr!
Bei der Ernte von Bärlauch ist Vorsicht geraten. „Bärlauch sieht dem Maiglöckchen und auch der Herbstzeitlosen zum verwechseln ähnlich“, weiß Siegfried Wintgen. „Diese beiden sind jedoch hochgiftig.“ Teilweise wächst das Maiglöckchen sogar unter dem Bärlauch heraus. Daher sollte man Bärlauch nie büschelweise ernten: Es besteht die Gefahr, aus Versehen auch ein Maiglöckchen zu erwischen. „Es vergiften sich jedes Jahr immer wieder Menschen am versehentlichen Verzehr von Maiglöckchen – und das endet nicht selten tödlich.“