Aktuelle Foodwatch-Studie: Kinderlebensmittel ungesund

Kindermarketing gescheitert: Knapp 86 Prozent der Produkte, die sich an Kinder richten, sind als ungesund zu bewerten. Foto: Foodwatch
Redaktion 30.08.2021 AKTUELLES  |  News

Mehr als 85 Prozent der an Kinder beworbenen Lebensmittel sind ungesund. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Foodwatch-Studie. Die freiwillige Selbstregulierung der Lebensmittelindustrie für ein verantwortungsvolleres Kindermarketing sei somit gescheitert, sagt Foodwatch.

Foodwatch hat in einer neuen Studie 283 Lebensmittel untersucht, die an Kinder beworben werden. Dabei wurde die Nährstoffzusammensetzung aller Produkte, die sich in Marketing oder Werbung direkt an Kinder richten, mit den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an ausgewogene Lebensmittel abgeglichen. Das Ergebnis: 242 der untersuchten Produkte – und damit 85,5 Prozent – sind als ungesund zu bewerten, da sie zu viel Zucker, Fett und/oder Salz enthalten, so Foodwatch. Nach den Kriterien der WHO sollten diese Produkte gar nicht erst an Kinder vermarktet werden. Damit sei die freiwillige Selbstregulierung der Lebensmittelindustrie für ein verantwortungsvolleres Kindermarketing gescheitert, argumentiert Foodwatch.

Im Vergleich zur Studie aus 2015 habe sich der Prozentsatz ungesunder Produkte nur um knapp vier Prozent verringert. Die aktuelle Foodwatch-Studie umfasst Produkte von insgesamt 16 Lebensmittelkonzernen, die schon 2007 eine Selbstverpflichtung zu verantwortungsvollerem Kindermarketing, die sogenannte EU-Pledge, unterschrieben haben, darunter Nestlé, Danone und Unilever. In der Selbstverpflichtungserklärung hatten laut Foodwatch alle Konzerne erklärt, ihr Kindermarketing verantwortungsvoller zu gestalten. Dennoch machten zehn der 16 untersuchten Konzerne auch heute Werbung für ungesunde Produkte, darunter Ferrero, Pepsico, Mars, Unilever und Coca-Cola. Die größte Anzahl an unausgewogenen Produkten würden von Nestlé (44 Produkte), Kellogg‘s (24 Produkte) und Ferrero (23 Produkte) beworben werden, so das Fazit von Foodwatch.

www.foodwatch.org