Analyse: Gegenwind für 7 Prozent Mehrwertsteuer

ZEW argumentiert: Krisenbezogene Begründung für die Sieben-Prozent-Besteuerung seien aufgrund von durchgesetzten Preissteigerungen und rückläufigen Preisen für Strom und Gas nicht plausibel. Foto: Fokusiert/iStock/Getty Images
Redaktion 01.11.2023 AKTUELLES  |  News

Es sei ökonomisch sinnvoll und sozial gerecht, die Mehrwertsteuer für Restaurant-Dienstleistungen in der Gastronomie ab Januar 2024 wieder auf 19 Prozent anzuheben. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

Konkret heißt es dort: „Mit dem Ende der Pandemie ist die ursprüngliche krisenbezogene Begründung für die Sieben-Prozent-Besteuerung von Speisen in Restaurants weggefallen. Die Erwartung, dass es bei einem Ende der Steuersubvention zu einem Preissprung in vollem Umfang der Steuersatzdifferenz käme, ist nicht plausibel. Schließlich hat die Branche trotz Steuerermäßigung erhebliche Preissteigerungen durchgesetzt und die Preise für Strom und Gas sind rückläufig“, erläutert Friedrich Heinemann vom ZEW. Zudem würden die aktuellen Herausforderungen wie Strukturwandel, Inflation und Fachkräftemangel andere Branchen ebenso betreffen. Stichhaltig seien allerdings die vorgebrachen Argumente für die Beibehaltung eines ermäßigten Steuersatzes für die gastronomische Versorgung von Schulen und Kindergärten, so das Fazit der ZEW-Analysten.

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