Außengastronomie: Die Terrasse als Wohnzimmer

Outdoor-Refugium: Großzügige Schirme, komfortables Mobiliar - Gemütlichkeit hat auf der Terrasse oberste Priorität. Foto: Tophoven GmbH
Thomas Klaus 29.11.2018 Küchenmanagement

Beim Thema Outdoor-Gastronomie ist die rechtzeitige Planung oberstes Gebot. Wenn im März die Saison beginnt, ist es dafür oft bereits zu spät. Das Geschäft unter den Schirmen muss wesentlich früher vorbereitet werden. Und es rechnet sich vor allem dann, wenn die Zeitspanne verlängert werden kann, die die Gäste im Freien verbringen möchten – was schließlich einen höheren Umsatz verspricht.

Allerdings steigen auch die Ansprüche der Gäste deutlich – einfach nur draußen zu sitzen, reicht vielen nicht mehr.

 

Gemütlichkeit ist Trumpf: Stimmungsvolles Ambiente schaffen

 

„Die Gäste wollen, dass die Terrasse zum Wohnzimmer wird. Dahin geht der Trend.“ So formuliert es Kerstin Khadri, Geschäftsführerin der Firma K-Design, die sich auf Großschirme und Windschutz spezialisiert hat. Ihren Beobachtungen zufolge sollte die Terrasse gemütlich, hell, von ansprechendem Ambiente und warm sein, sprich: ein Treffpunkt für alle mit eindeutigem Wohlfühl-Charakter. Immer häufiger würden Großschirme oder Windschutzelemente zusammen mit Licht, LED-Beleuchtung und Heizung angeschafft, stellt Kerstin Khadri fest. Terrassenheizer sind ebenfalls sehr gefragt.

Eine Entwicklung hin zum Wohlfühl-Charakter bestätigen ebenfalls die Spezialisten der Firma VEGA. Sie raten zu einem stimmungsvollen Ambiente, das durch Laternen, Fackeln und leuchtende Objekte kreiert wird – also durch das intensive Arbeiten mit ausgeklügelter Beleuchtung.

 

Keine Langeweile mit der „Stuhlwüste“

 

Durch Sichtschutz und Abtrennsysteme könnten die einzelnen Sitzbereiche im Outdoor-Bereich voneinander getrennt werden, lautet ein Ratschlag aus dem Hause VEGA.

Eine weitere Trennungs-Idee steuert Professor Reinhard Grell bei und rät zu sogenannten Zonierungen. Der Diplom-Holzwirt, Dekan an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, ist Gesellschafter der Stuhlfabrik Schnieder. Grell erläutert: „Im Gegensatz zu einem Raum verfügt eine Freifläche über keine Decken oder Wände. Und der Bodenbelag in Form von Pflaster oder Asphalt ist meist durchgängig.“ Zonierungen schaffen hier Abhilfe – etwa durch Rahmenkonstruktionen, Raumteiler aus Holz oder Podeste. Das Ziel müsse ein „lebendiger Raumeindruck“ sein. Dieses Ziel kann dem Fachmann zufolge auch durch eine Kombination aus verschiedenen Outdoor-Lounge-Möbeln, klassischen Stuhl- und Tisch-Sitzgruppen sowie Bar-Tischen mit entsprechenden Hockern erreicht werden. Eine langweilig anmutende „Stuhlwüste“ aus einheitlichem Mobiliar lehnt der Schnieder-Chef hingegen ab.

 

Outdoor-Gastronomie: Guter Schutz bei Wind und Wetter

 

Sichtschutz ist in Sachen „Outdoor-Gastronomie“ ein wichtiges Thema – ebenso wie der Windschutz. Hintergrund: Die Extremwetterereignisse nehmen zu. Heftige Regenfälle und starke Stürme können sich unter Umständen blitzschnell und überraschend einstellen. Auf diesem Gebiet forscht etwa die Tophoven GmbH intensiv. Deren Großschirm „Stormbreaker“ will seinem Namen alle Ehre machen und die Gäste selbst bei einer Windgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern beziehungsweise Beaufort 10 noch gut beschützen.

Wie windstabil ein Schirm ist, hängt jeweils vom Modell ab. Ein eher kleines Modell mit verstärkten Streben und dickerem Mast ist wesentlich stabiler als ein großes Modell mit einem relativ dünnen Schirmmast.