Menschen mit gutem Essen neue Perspektiven zu geben, das ist die Motivation von Andreas Schwarzer. Der Koch und Suchthelfer lebt diese Haltung auf Hof Fleckenbühl, einer Lebensgemeinschaft mit biologischer Landwirtschaft, jetzt auch als Teil der BIOSpitzenköche.
Seit über zehn Jahren ist Andreas Schwarzer Teil der Hofgemeinschaft in Cölbe. Heute leitet er dort die Brasserie sowie die Großküche, in der täglich rund 120 Bewohnerinnen und Bewohner mit frischen, biologischen Gerichten versorgt werden. Die Zutaten stammen überwiegend aus der eigenen Demeter-zertifizierten Landwirtschaft. Gemüse, Käse, Fleisch und Wild kommen direkt vom Hof oder von benachbarten Biobetrieben – Biogroßhandel ist die Ausnahme.
Konsequent verzichtet Schwarzer auf Convenience-Produkte, Mikrowellen oder Fritteusen. Stattdessen prägt ehrliches Handwerk seine Küche: kreative Resteverwertung, Saisonalität und Regionalität stehen im Zentrum. „Bio bedeutet für mich, Menschen mit ehrlichem Essen neue Möglichkeiten zu geben – auf dem Teller und im Leben“, erklärt er.
Ausbildung mit Wirkung
Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung und Integration von Menschen mit Suchterfahrung. In der Küche arbeiten Mitglieder der Gemeinschaft nicht nur mit, sondern lernen gleichzeitig Werte wie Verantwortung und Achtsamkeit. Die Ausbildung dient dabei nicht allein der beruflichen Qualifikation, sondern auch der persönlichen Stabilisierung.
„Wir sind nicht nur eine Küche – wir sind ein Lebenskonzept. Landwirtschaft, Handwerk, Gastronomie und Suchthilfe greifen bei uns ineinander“, sagt Schwarzer.
Inspiration für die Bio-Gastronomie
BIOSpitzenkoch Tino Schmidt besuchte den Hof und zeigte sich beeindruckt: „In Fleckenbühl ist die Gemeinschaft nicht nur Teil des Konzepts, sondern auf vielfältige Weise spürbar. Mit einem Blick hinter die Kulissen wird schnell klar, was Menschen im Leben tatsächlich brauchen – Struktur, Wertschätzung und natürlich gutes, ehrliches Essen.“
Mit Andreas Schwarzer gewinnt die Initiative BIOSpitzenköche nicht nur einen fachlich versierten Koch, sondern auch einen glaubwürdigen Botschafter für nachhaltige Gastronomie mit sozialem Mehrwert.