Bei Caterer Apetito im bayerischen Gilching sollen sich mindestens 50 Menschem mit dem Coronavirus infiziert haben. Der Caterer versorgt u.a. die Münchner LMU-Kliniken mit täglich 4.800 Patienten- und 1.600 Mitarbeiteressen.
Die Schließung des Cateringunternehmens aus Infektionsschutzgründen für zunächst 14 Tage wurde von den Behörden bereits angeordnet. Ins Rollen kam das Verfahren über einen Asylbewerber, der bei dem Caterer arbeitet und positiv auf Corona getestet wurde, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.
120 Mitarbeiter des Caterers waren laut einer Sprecherin des Landratsamtes bis vor kurzem in Flüchtlingsunterkünften unterbracht. Vorsorglich wurden sie nach München in eine Isolierungseinrichtung gebracht, um dort getestet zu werden. Mittlerweile ergaben die Tests 50 positive Fälle. Derzeit stehen fünf Gemeinschaftsunterkünfte unter Quarantäne.
Zwei der Infizierten belieferten im Auftrag des Caterers das Klinikum Großhardern mit Essen für Patienten und Mitarbeiter. Da die Auslieferung kontaktlos erfolgte, gilt es als unwahrscheinlich, dass das Coronavirus auf diesem Weg in die LMU-Kliniken gelangt sein könnte. Dennoch wird dies laut Bericht der Süddeutschen Zeitung aktuell überprüft.
Nächste Schritte
Wegen der Vorfälle kommen zudem die Arbeitsbedingungen und das Hygienekonzept bei Caterer Apetito auf den Prüfstand, kündigte Landrat Stefan Frey an. Die Kontaktpersonenermittlung laufe auf Hochtouren. Sämtliche Zulieferer, Reinigungsfirmen, Techniker, Kühlunternehmen u.a. sollen ebenfalls unter die Lupe genommen werden.
Auch Apetito selbst untersucht die Ursache des Ausbruchs im eigenen Unternehmen. Der Standort in Gilching diente ausschließlich der Belieferung des LMU-Klinikums Großhardern und des Innenstadt-Campus.
Von einem generellen Lockdown für die Region möchten die Behörden erst einmal absehen.