Dehoga fordert schnelle Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung

Fach- und Hilfskräfte fehlen: Zuwanderungsregeln sowie eine verbesserte Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten sind gefragt. Foto: AndreyPopov/iStock/Getty Images
Redaktion 06.07.2022 AKTUELLES  |  News

Zur Entspannung der aktuellen Lage an vielen deutschen Flughäfen plant die Bundesregierung, die Lücken mit Hilfskräften aus dem Ausland aufzufangen. Auch für das Gastgewerbe fordert der Dehoga Bundesverband in diesem Zusammenhang erleichterte Zuwanderungsregeln sowie eine verbesserte Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten.

Laut einer Dehoga-Umfrage von Anfang Juni suchen über 60 Prozent der gastgewerblichen Betriebe Fach- und Hilfskräfte. „Weil es an Mitarbeitern fehlt, müssen Unternehmen ihre Öffnungszeiten reduzieren und Veranstaltungen ablehnen“, erläutert Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Dabei unternehmen die Betriebe Anstrengungen, ihre Mitarbeiter trotz der Corona-Folgen zu halten und neue zu gewinnen. So wurden zuletzt Entgelttarifverträge mit Lohnerhöhungen im zweistelligen Prozentbereich abgeschlossen. Auch die Ausbildungsvergütungen wurden angehoben sowie der Ausbildungsrahmenplan angepasst, so Zöllick weiter.

Schnelles und entschlossenes Handeln ist gefragt
Die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wurde im Koalitionsvertrag bereits festgehalten. „Das muss jetzt zügig angegangen werden“, fordert Zöllick. Die Unternehmen müssten dabei unterstützt werden, die aufgrund des demografischen Wandels fehlenden Fach- und Arbeitskräfte auch aus Drittstaaten einstellen zu können. Dafür sei es unverzichtbar, Verfahren zu vereinfachen, die Beschaffung von Visa zu beschleunigen sowie neue rechtliche Möglichkeiten der gezielten Erwerbsmigration zu schaffen.

Um die Beschäftigung von Saisonaushilfen im Gastgewerbe zu ermöglichen, sollten zwischenstaatliche Abkommen mit interessierten Ländern geschlossen werden. Auch stünden in den Ländern des Westbalkans viele Arbeitskräfte bereit, die gerne in Hotels und Restaurants in Deutschland arbeiten möchten. Zudem muss eine schnelle Bearbeitung bei den Ausländerbehörden erfolgen, damit Geflüchtete aus der Ukraine, die sich eine Beschäftigung wünschen, diese auch wahrnehmen können. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen für das Gastgewerbe sei ein entschlossenes Handeln von der Politik gefragter denn je, so die Forderungen des Dehoga Bundesverbands.

www.dehoga-bundesverband.de