Wie wirken sich Zucker, Stärke oder Ballaststoffe auf die Gesundheit aus? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) geht dieser Frage derzeit in einer neuen Leitlinie zur Kohlenhydratzufuhr nach – wissenschaftlich fundiert und methodisch transparent.
Die Leitlinie beleuchtet den Einfluss unterschiedlicher Mengen und Qualitäten von Kohlenhydraten auf verschiedene Gesundheitsaspekte. Dabei berücksichtigt die DGE sowohl die Art der Kohlenhydrate als auch deren Wirkung auf Blutzucker- und Insulinreaktionen. Im Fokus stehen unter anderem Zusammenhänge mit Körpergewicht, Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, bestimmten Krebsarten sowie der Zahngesundheit. Die Ergebnisse werden schrittweise in Einzelmanuskripten veröffentlicht und später in einer Gesamtempfehlung zusammengeführt.
Schritt für Schritt zur belastbaren Ernährungsempfehlung
Die Entwicklung der Leitlinie erfolgt nach einem strukturierten, achtstufigen Verfahren. Zu Beginn werden konkrete gesundheitsbezogene Fragestellungen formuliert, die anschließend durch eine systematische Literaturrecherche wissenschaftlich untersucht werden. Die ausgewählten Studien werden kritisch bewertet, relevante Daten extrahiert und die Qualität der Evidenz anhand festgelegter Kriterien beurteilt. Auf dieser Basis werden Empfehlungen formuliert, die in einem mehrstufigen Konsensprozess abgestimmt und im Rahmen einer öffentlichen Konsultation zur Diskussion gestellt werden. Die Methodik orientiert sich an anerkannten Standards der evidenzbasierten Leitlinienarbeit und soll eine verlässliche Grundlage für Ernährungsempfehlungen schaffen – sowohl für Fachkräfte als auch für politische Entscheidungsträger.