Die deutsche Gastronomie bleibt im Krisenmodus: Im ersten Halbjahr 2025 lag der reale Umsatz noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Der DEHOGA schlägt Alarm – und fordert eine sofortige Rückkehr zur 7%-Mehrwertsteuer.
Trotz leichter nominaler Zuwächse bleibt das Gastgewerbe in Deutschland wirtschaftlich stark angeschlagen. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts lag der reale Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um 15,1 % unter dem Vergleichswert von 2019 – dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie. Besonders betroffen ist die Gastronomie mit einem realen Rückgang von 17,4 % gegenüber 2019. Auch im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Branche ein reales Minus von 4,1 %. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick warnt eindringlich: „Damit gehen wir auf das sechste Verlustjahr in Folge zu.“ Die massiven Einbußen seien nicht zuletzt auf die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 % für Speisen seit Januar 2024 zurückzuführen.
„Die 7 Prozent sind eine Existenzfrage“
Zöllick fordert eine schnelle politische Kurskorrektur: „Nur die Rückkehr zur 7%-Mehrwertsteuer auf Speisen kann die notwendige Luft zum Atmen verschaffen.“ Die Betriebe seien zentrale Orte der Begegnung und prägten das gesellschaftliche Leben in Stadt und Land. Neben sinkenden Umsätzen sieht sich das Gastgewerbe mit massiv gestiegenen Kosten konfrontiert: Personal (+34,4 %), Lebensmittel (+27,1 %) und Energie (+27,6 %) belasten die Betriebe erheblich. Hinzu kommt eine zunehmende Konsumzurückhaltung der Gäste, die seltener essen gehen oder günstigere Alternativen wählen. „Die steuerliche Gleichbehandlung von Essen ist überfällig und entscheidet über die Zukunft vieler Restaurants“, so Zöllick.