In keinem anderen Land sind Suppen so beliebt wie in Deutschland. Daher gibt es auch in keinem anderen europäischen Land so eine Vielfalt an Suppen wie hier. Was aber macht eigentlich eine gute Suppe aus? Was gehört hinein und was nicht?
Historisch gesehen gibt es die Suppe schon in der Steinzeitküche, wo sie wohl in wasserfest gemachten Fellen oder Gefäßen über glühenden Steinen gekocht wurde. Woraus sie bestand, darüber herrschen Zweifel. Klar ist jedoch, woraus die Suppen über Jahrhunderte bestanden, von denen sich Bauern, Ritter und Bürgertum morgens ernährten: aus Getreidebrei. Diese Art Suppe lebt heute noch im Haferbrei, dem englischen Porridge und ganz abgeschwächt auch dem Müsli weiter.
Mit einer Suppe konnte man zu jeder Zeit eine große Menge an Menschen speisen – man denke an die großen Suppenkessel, die in mittelalterlichen Bauernstuben über dem Feuer hingen und in denen alles vor sich hin köchelte, was der Tag so hergab. Sie enthalten in der Regel Fleisch, Gemüse und Brühe. Ihren Namen hat die Suppe übrigens von der Art und Weise, wie man sie früher, vor Einführung von Essbesteck, zu sich nahm, saufend, schlürfend, saugend – oder suppend. Der Name zieht sich in abgewandelter Form durch alle Länder, vom englischen „Soup“ über das französische „Soupe“ bis zum spanischen „Sopa“ und dem italienischen „Zuppa“.
100 Teller Suppe im Jahr
In Deutschland gehört die Suppe noch heute zu den liebsten Speisen. Das Deutsche Suppeninstitut Kulinaria Deutschland hat einmal ausgerechnet, wie viel Suppe jeder erwachsene Deutsche im Jahr zu sich nimmt und ist auf etwa 100 Teller gekommen. Jedes Land hat seine Nationalsuppe, jede Region Deutschlands ihre eigene typische Landessuppe, von der Hamburger Aalsuppe über die Rheinische Buttermilchsuppe bis zur Zwiebelsuppe an der französischen Grenze. Die Liebe zur Suppe macht sich auch in den neuen Suppenbars bemerkbar, die in den Städten aus dem Boden schießen.
Dr. Markus Weck von Kulinaria erklärt, was für ihn eine gute Suppe ausmacht. „In erster Linie muss sie schmecken und der Saison angepasst sein. Im Winter soll sie deftig sein und wärmen, im Frühjahr darf sie frisch sein, mit Kräutern und Gemüse, im Sommer soll sie erfrischen.“ Was er ebenfalls wichtig findet ist, dass man sich beim Suppe Essen wohl fühlt. Ansonsten bleibt es jedem überlassen, wie er seine Suppe kreiert und würzt. Rechtlich gesehen gibt es keine Vorschriften, was eine Suppe ausmacht, was hineingehört und was nicht. Für Markus Weck steht fest: „Viele Köche meinen, Speisewürze an der Suppe sei ein No-Go. Das finde ich nicht. Für mich bedeutet ein Spritzer Würze eine gute Geschmacksabrundung.“
Rezept von Thomas Sixt
Der Koch, Autor und Foodfotograf Thomas Sixt stellt seine besten Suppenrezepte in seinem Kochblog (www.thomassixt.de) vor – dazu gibt es Geschichten mit Kochtipps und Zubereitungsvideos. Hier stellt er uns sein liebstes Hühnersuppenrezept vor.
Hühnersuppe
Für 2 bis 4 Personen