Die Unternehmerin und Politikerin Rosely Schweizer, Urenkelin des Firmengründers Dr. August Oetker, ist als erste Frau mit dem Deutschen Gründerpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ ausgezeichnet worden. Der Deutsche Gründerpreis wird von den Partnern Stern, Sparkassen, ZDF und Porsche ausgelobt, die sich seit 1997 für die Förderung von Unternehmertum und Gründungskultur engagieren.
Rosely Schweizer hat das Unternehmertum in Deutschland geprägt wie wenige Frauen vor ihr – oft im Hintergrund, manchmal im Vordergrund. Jetzt wurde die 83-Jährige in Berlin mit dem Deutschen Gründerpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet – als erste Frau in der Geschichte des Preises. „Rosely Schweizer gestaltet die Welt mit der Kraft, die ihr gegeben ist, mit dem Mut, der eine Unternehmerin ausmacht, und mit der Freiheit, für die sie kämpft“, urteilte die Jury des Deutschen Gründerpreises. Sie habe sich in den mehr als 350 Familienunternehmen für fast 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit eingesetzt. „Sie sind ein Vorbild für Freiheit, Haltung und Verantwortung.“
Einblicke ins Rosely Schweizer Lebenswerk
„Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, da findet dich kein Mensch!“ Mit den Worten ihrer Großmutter, ihrer wichtigsten Mentorin, begann Rosely Schweizers Weg, der sie gegen den Willen ihres Vaters in die Welt des Unternehmertums und der Politik führte. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften und schloss ihr Studium 1964 als Diplom-Volkswirtin ab. Ab 1977 war sie Beiratsmitglied der Sektkellerei Söhnlein KG, die später von Henkell übernommen wurde. 1998 wurde sie Mitglied des Beirats der Oetker-Gruppe, dessen Vorsitz sie 2007 nach dem Tod ihres Vaters übernahm.
Als Mitglied der Oetker-Dynastie lernte Rosely Schweizer früh Familienunternehmen kennen und war viele Jahre Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen, dessen Ehrenvorsitzende sie heute ist. Sie ist Trägerin der Ludwig-Erhard-Medaille des Wirtschaftsrates der CDU und des Bundesverdienstkreuzes, aber ihr wichtigstes Anliegen ist die Arbeit für den Deutschen Kinderschutzbund, dessen Ortsvorstand sie seit 1976 angehört.
1995 wurde sie zur Vorsitzenden des Landesverbandes Baden-Württemberg des Wirtschaftsrates gewählt. Fast zehn Jahre lang war sie Abgeordnete im Landtag von Baden-Württemberg, wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und Politikberaterin des damaligen Fraktionsvorsitzenden und späteren Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Neben wirtschaftlichen Themen setzte sich Rosely Schweizer für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Wirtschaft und Hochschulen ein.
ÜBER DEN DEUTSCHEN GRÜNDERPREIS
Der Deutsche Gründerpreis wurde als Auszeichnung für herausragende Unternehmer:innen und renommierter Wirtschaftspreise in Deutschland bereits zum 21. Mal vergeben. Ziel der Initiative ist es, erfolgreiche Gründer:innen und ihre Unternehmen sichtbar zu machen und durch die vielfältige Unterstützung noch erfolgreicher. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, Start-up, Aufsteiger und Lebenswerk verliehen.