Ledrige Haut, mit kleinen „Warzen“ übersät, das lässt eher an ein gefährliches Tier denken, gemeint ist hier aber eine Avocado. Dazukommt die Form, die der einer Birne ähnelt. Aus diesen beiden Gründen werden Avocados auch Alligatorbirnen genannt.
Der Name Avocado soll vom aztekischen Wort ahuacatl (Hoden) kommen, der ins Spanische als ahuacate (heute abogado) übernommen wurde. Insgesamt sind heute mehr als 400 Avocadosorten bekannt, von denen Fuerte, Nabal, Ettinger, Reed, Pinkerton, Bacon und Hass die bekanntesten sind. Die Sorte Hass verdankt ihren Namen dem Kalifornier Rudolph Hass, der einen Avocadobaum Anfang des 20. Jahrhunderts in seinem Garten fand und mit dem gewerbsmäßigen Anbau begann. Mittlerweile ist Hass aufgrund ihres nussigen Geschmacks die beliebteste Avocado-Sorte.
Botanische Lorbeere
Botanisch gesehen ist die Avocado eine Beere, verwandt mit den Lorbeergewächsen. Unter diesen ist der Avocadobaum der einzige, der Früchte trägt. Der immergrüne Baum entwickelt etwa 45 cm lange Blätter und kleine gelbe Blüten und erreicht in kultivierter Form vier bis acht Meter Höhe. Die ersten Früchte trägt er nach vier Jahren. Diese sind hell bis dunkelgrün oder schwarz, birnenförmig, oval oder rund und haben im Inneren einen etwa golfballgroßen Kern. Das Fruchtfleisch ist fest und hellgrün. Hass ist die einzige, deren Schalenfarbe sich ändert, wenn sie reif ist: von dunkelgrün zu braun bis violett/schwarz.
Hart und unreif? Kein Problem!
Die im Handel erhältlichen Avocados sind meist hart und unreif. Das ist gut so und würde sich auch kaum ändern, ließe man sie länger am Baum. Denn dort reifen Avocados nicht aus. Daher werden sie gepflückt, sobald sie eine entsprechende Größe erreicht haben. Sie gehören zu den so genannten „klimakterischen Früchten“, die nachreifen, wie Tomaten oder Äpfel. Avocados sollten zwischen 6 und 8 Grad und bei etwa 85 Prozent Luftfeuchtigkeit gelagert, die Schale möglichst nicht verletzt werden. Zu kalt oder zu heiß mögen es die „Birnen“ nicht, ihr sonst mildes Fruchtfleisch wird bitter.
Power in der Küche
Die kleinen Powerpakete enthalten viele wichtige Vitamine, darunter das Vitamin D, Mineralstoffe und die erwähnten ungesättigte Fettsäuren, jedoch kein Cholesterin. Die Proteine der Avocado sind für den menschlichen Organismus sehr gut zu verwerten. In der Küche macht der Fitmacher sowohl pikant wie als Dessert eine gute Figur: als Carpaccio oder Dip, Avocadocreme Guacamole, im Salat, gemischt mit Fisch, Garnelen oder Fleisch, zu Pasta oder als Öl, aber auch kreativ zu Eis bzw. Sorbet verarbeitet.
Gutes Fett, schlechtes Fett
Die verschiedenen Avocadosorten haben einen unterschiedlichen Fettgehalt. Dabei handelt es sich um überwiegend ungesättigte und pflanzliche Fettsäuren, die für das menschliche Herz-Kreislaufsystem wesentlich gesünder sind als die tierischen. Die einzelnen Sorten haben zwischen 15 und etwa 23 Prozent „gutes“ Fett. Die beliebte Hass liegt bei 23,5 Prozent.