Was isst Deutschland?

Der Gemüsetrend in Deutschland hält laut dem 14. DGE-Ernährungsbericht weiter an. Foto: Pexels.
Redaktion 04.12.2020 AKTUELLES  |  News

Mehr Gemüse, weniger Schweinefleisch und Alkohol – laut aktueller Trendanalyse der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat sich das Ernährungsverhalten hierzulande verbessert.

Alle vier Jahre veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Ernährungsberichte auf Basis von Agrarstatistiken, die Rückschlüsse auf das Ernährungsverhalten der Deutschen schließen lassen. Dieses Jahr erschien der 14. DGE-Ernährungsbericht: Die Ergebnisse zeigen unter anderem Rückgänge beim Verbrauch von Obst und Getreideerzeugnissen sowie Anstiege bei Gemüse, Käse, Rind- Kalb- und Geflügelfleisch. Prof. Dr. Helmut Heseker von der Universität Paderborn führt aus: „Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der Verbrauch an Gemüse, Obst, Kartoffeln und Getreide ein konstant höheres Niveau erreicht als der Verbrauch von tierischen Lebensmitteln“. Eine pflanzenbetonte Ernährung sei nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch klimafreundlich, so das Fazit des Professors.

Gemüse weiterhin beliebt
Umso erfreulicher, dass der Trend hin zu mehr Gemüse laut aktuellem DGE-Ernährungsbericht weiter anhält. Der Verbrauch von Gemüse lag 2018 bei 104 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Wie bereits in den vorangegangenen Ernährungsberichten gibt es signifikante Zuwächse für Tomaten (ca. +440 g/Kopf u. Jahr), Möhren und Rote Rüben (ca. +260 g) sowie Zwiebelgemüse (ca. +160 g). Auch Hülsenfrüchte werden bei den Verbrauchern beliebter, die Zuwächse liegen bei frischen Hülsenfrüchten bei etwa 40 Gramm und etwa 50 Gramm bei getrockneten Hülsenfrüchten, fasst Gedrich, Autor des Kapitels "Ernährungssituation in Deutschland" die Trends im Gemüseverbrauch zusammen.

Bei Obst zeigt sich dagegen ein Rückgang um minus 720 Gramm pro Kopf und Jahr. Besonders betroffen sind Äpfel (-1,4 kg), Birnen (-70 g), Tafeltrauben (-140 g) und Apfelsinen (-110 g). Beliebter dagegen sind Beeren- und Schalenobst mit signifikanten Zuwächsen von 170 bzw. 130 Gramm. Auch der Bananenverbrauch wächst mit 180 Gramm. Wohingegen der Verbrauch von Erdbeeren, Trockenfrüchten, Kirschen, Pflaumen/Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsichen stabil bleibt.

Beliebte Klassiker: Rind- und Kalbsfleisch sowie Weizenmehl
Der Fleischverbrauch dagegen liegt seit einigen Jahren insgesamt weitgehend unverändert bei etwa 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Zwar sinkt der Verbrauch von Schweinefleisch (-370 g), bei Rind- und Kalbfleisch (+130 g) sowie Geflügel (+190 g) und Käse (+200 g) zeigt sich jedoch weiterhin ein Anstieg im Verbrauch. Milch und Milchprodukte sind tendenziell rückläufig im Trend, am stärksten ist ein Rückgang bei Milch mit minus 330 Gramm zu beobachten.

Zwar hat der Nahrungsverbrauch von Weizenmehl seit 2007 um durchschnittlich circa 300 Gramm pro Kopf und Jahr deutlich zugenommen. Mit der Abnahme des Verbrauchs von Roggenmehl (-160 g) und Brot und Brötchen (-430 g) führt der Verbrauch von Getreideerzeugnissen aber insgesamt zu einem Rückgang. Eine signifikantere Abnahme beim Verbrauch ist dagegen bei frischen Kartoffeln mit minus 840 Gramm zu beobachten, heißt es abschließend zu den Ergebnissen des DGE-Ernährungsberichts.


DGE-ERNÄHRUNGSBERICHT
Der DGE-Ernährungsberichts beschreibt auf Basis von Agrarstatistiken die Entwicklung des Lebensmittelverbrauchs. Die Agrarstatistik liefert mit jährlichen Angaben über die Produktion in der Landwirtschaft und im Ernährungsgewerbe eine aktuelle Datengrundlage zum Lebensmittelverbrauch. Unter der Annahme, dass diese im Zeitverlauf stabil bleiben, ermöglicht sie unter ernährungsepidemiologischen Gesichtspunkten Einblicke in aktuelle Entwicklungen des Lebensmittelverbrauchs und lässt Rückschlüsse auf die Nährstoffversorgung der Bevölkerung zu.

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