Wirte im Lockdown: Nachgefragt mit Helena Heilig

Stillstand während Corona: 192 deutsche Gastronom:innen gewähren einen Blick durchs Schlüsselloch. Foto: Helena Heilig
Salina Gleim 04.04.2022 MAGAZIN

192 Gastronomen, 14 Städte, Stillstand: Mit Schwarz-Weiß-Fotos hat Fotografin Helena Heilig gemeinsam mit einem Journalistenteam die Situation von Gastronomen während des Lockdowns dokumentiert. Das Ergebnis: „Wirte im Lockdown“ – ein Bildband mit berührenden Geschichten. 

KÜCHE: Frau Heilig, wie kam es zu der Idee? 
Helena Heilig:
Zu Beginn des Projekts hatten wir nur eine kleine Ausstellung mit Münchnern Gastronomen im Sinn. Die Idee kam von Khalid Stückler, einem guten Freund. Er ist Concierge und meinte zu mir: „Die Tatsache, dass die Restaurants zu haben, gab es in unserer Geschichte noch nicht. Das sollte dokumentiert werden.“ Gesagt, getan. Dann kam der zweite Lockdown und die Ausstellung fiel aus. Daraufhin wollten immer mehr Gastronomen wissen, ob das Projekt weitergeht. Ich habe kurz überlegt und beschlossen: Klar, dieser Lockdown gehört genauso zur Geschichte. Das Projekt ist dann immer größer geworden, sodass die Idee entstand, ein Buch zu machen.

Interessierte können sich auf ausdrucksstarke Fotos und Porträts in Textform freuen. Welche Geschichten haben Sie besonders bewegt? 
Mich hat jede Geschichte bewegt. Die Gespräche waren zu einer Zeit, wo niemand wusste, wo geht es hin. Auf die Frage „Wie geht es Dir?“, hat bei gestandenen Männern angefangen, das Kinn zu zittern. Innerhalb kurzer Zeit haben uns die Gastronomen ihr Herz ausgeschüttet. Das hat uns schon sehr bewegt. Dadurch hat sich das Projekt auch die ganze Zeit richtig angefühlt und ich brenne bis heute noch dafür.

Bis zum 30. Mai 2022 gibt es im Hotel Sofitel Frankfurt Opera eine Ausstellung zum Buch. Was genau gibt es dort zu sehen?
In Frankfurt stellen wir 21 Exponate aus, davon kommen 13 Wirte aus Frankfurt und Umgebung. Das ist das Konzept der Ausstellungen: Der Ausstellungsort repräsentiert den Heimatort der Gastronomen. Zusätzlich, um die Nationalität des Projekts zu verdeutlichen, gibt es noch weitere Städte zu sehen. Außerdem gibt es einen digitalen Bilderrahmen, wo knapp 40 Bilder mit Zitat durchlaufen. 


Das Buch inkl. Versand kostet 55 Euro und gibt es hier
Weitere Informationen unter www.wirte-im-lockdown.de.