Ein aktuelles Gutachten des WBAE empfiehlt eine gezielte Förderung pflanzlicher und alternativer Proteinquellen. ProVeg begrüßt diesen Schritt – und fordert faire Marktbedingungen sowie klare politische Signale für die Zukunft der Ernährung.
Mit dem Gutachten „Mehr Auswahl am gemeinsamen Tisch“ spricht sich der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) für eine stärkere Integration alternativer Proteine in das Ernährungssystem aus. Pflanzliche, kultivierte und präzisionsfermentierte Alternativen sollen aktiv gefördert werden, um nachhaltige, gesunde und sozialverträgliche Ernährungsweisen zu unterstützen. Die Organisation ProVeg teilt diese Position und betont das Potenzial pflanzenbasierter Alternativen für Gesundheit, Umwelt und Wirtschaft. „Pflanzliche Alternativen erleichtern die persönliche Umstellung im Alltag. Sie bieten eine niedrigschwellige Brücke hin zu einer pflanzenbetonteren Ernährung, die Vorteile für die eigene Gesundheit und das Klima hat“, erklärt Simon Handschuh, Referent für Politik bei ProVeg Deutschland.
Faire Rahmenbedingungen und Gemeinschaftsgastronomie als Schlüssel
Besonders im Fokus steht die Forderung nach fairen Wettbewerbsbedingungen – etwa durch eine Angleichung der Mehrwertsteuer für pflanzliche Milchalternativen, wie sie in Ländern wie Frankreich und Portugal bereits umgesetzt wurde. Auch in der Gemeinschaftsgastronomie sieht der Beirat großes Potenzial: Angereicherte pflanzliche Produkte können einen wichtigen Beitrag zur Nährstoffversorgung leisten – vor allem für vulnerable Gruppen wie Kinder und ältere Menschen. ProVeg unterstützt zudem die Empfehlung zur Weiterentwicklung des Chancenprogramms Höfe, das landwirtschaftliche Betriebe beim Einstieg in die Produktion alternativer Proteine fördern soll. „Alternative Proteine nehmen in der Erweiterung des Protein-Angebots eine Schlüsselrolle ein, da sie an die Ernährungsgewohnheiten der Menschen anknüpfen. Sie schaffen zusätzliche Auswahl und bringen alle an einen Tisch“, so Handschuh.