Große Familie
Ihr Name ist so südländisch wie ihr Profil: Melone aus FRUCHT dem Italienischen „melone“. Man unterscheidet zwischen Wasser- und Zuckermelonen, die beide zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) gehören und somit mit Gurken und Kürbissen verwandt sind. Wassermelonen enthalten bis zu 95 Prozent Wasser. Aus diesem Grund hatten sie in heißen Ländern früher eine wichtige Funktion als Wasserspender, wenn die Wasservorräte knapp oder verunreinigt waren. Zuckermelonen bringen es auf etwa 90 Prozent Wasser.
GÖTTLICHE FRUCHT
Am liebsten mag es die einjährige Melonenpflanze schön sonnig und warm, um zu wachsen. Daher verwundert es nicht, dass ihr Ursprungsland Afrika ist. Dort wird sie bereits seit etwa 5.000 Jahren kultiviert. Heute wächst sie weltweit in allen wärmeren Regionen. Vor etwa 2.000 Jahren kam die Pflanze nach Europa. Hier wurde beispielsweise in der päpstlichen Residenz Cantalupo bei Rom die Cantaloupe-Melone gezüchtet, zu deren beliebtesten Vertretern die in Frankreich entstandene Charentais gehört.
DICKER PANZER
Aufgrund ihrer zwar empfindlichen, aber dicken Schale, die sie vor dem Austrocknen schützt, wird die Melone auch als Panzerbeere bezeichnet. Denn botanisch gesehen sind die Früchte Beeren, auch wenn sie äußerlich wenig mit herkömmlichen Beeren gemeinsam haben. Schon gar nicht die Größe. Eine ausgewachsene Wassermelone kann bis zu 40 Kilogramm erreichen, die Vertreterinnen der Zuckermelone schwanken zwischen 1,5 und 4 Kilogramm.
SORTENREICH
Es gibt etwa 50 Sorten Wassermelonen. Sie sind rund oder länglich, ihr knackiges Fruchtfleisch ist rot, weiß, gelb oder rosa. Charakteristisch sind die zahlreichen Samenkerne, die farblich zwischen Schwarz, Weiß, Grün, Gelb oder Rot schwanken. Zuckermelonen werden in Winter- und Sommermelonen unterschieden. Zu den bekanntesten Sorten zählen Cantaloupe-, Charentais-, Netz-, Ananas-, Honig-, Galia-, Ogen- und Honeydew-Melonen. Sie sind rund oder oval und ihre Schale ist weiß, hellgelb bis grün und entweder glatt oder gerillt.
IN DER KÜCHE
Ihre Früchte schmecken frisch und einfach in Scheiben geschnitten besonders gut. Köche haben sie aber auch für zahlreiche andere Zubereitungsarten entdeckt. Ein Melonensorbet oder eine kalte Melonensuppe erfreuen ebenso wie ein Melonen-Fetasalat. Auch auf dem Grill macht die Melone eine gute Figur, ebenso wie im sommerlichen Obstsalat oder Drink. Die Kerne am besten vorher entfernen – sie können geröstet und gesalzen als Snack oder gemahlen zum Brotbacken verwendet werden.
HÖRPROBE
Melonen werden unreif geerntet, damit sie den Transport überstehen. Beim Kauf von Wassermelonen gilt daher: Sie sollten fest und schwer sein. Die Unterseite sollte heller sein als die Oberseite, da die Frucht bei der Reife auf ihrer Unterseite liegt. Eine gleichmäßig gefärbte Schale deutet darauf hin, dass die Frucht unreif geerntet wurde. Auch der Klang gibt Aufschluss über den Reifegrad. Klopft man gegen die Wassermelone, sollte es dumpf klingen. Bei Zuckermelonen sollte die Schale unbeschädigt sein, ohne weiche Stellen. Das Stielende sollte zart duften und hohl klingen. Ist es hart und noch sehr grün, Finger weg. Ein zu intensiver Geruch deutet auf Überreife hin.
Melonen-Fetasalat
Je 500 g Wassermelone, Cantalupe-, Honig- und Galiamelone, 1 gehackte rote Zwiebel, 100 g geschnittener Babymangold, 1 Bund gehaktes Basilikum, 125 g Mozzarella oder Feta in Würfeln, 3 EL Ahornsirup, 100 g Pinienkerne mit einem Dressing aus dem Saft von 1 Orange, 5 EL Balsamico Bianco-Essig, 8 EL Olivenöl, 2 EL Dijon-Senf, je 1 Prise Salz und Pfeffer mischen – fertig ist ein erfrischender Sommersalat. Dazu passt frisch geröstetes Baguette oder Ciabatta.
Dieser Artikel erscheint in KÜCHE Ausgabe 8-9/2025.