Nachgefragt: Eismeer in München

Natur-Eis im Eiscafé Eismeer in München: "Wir verwenden ausschließlich Produkte, die uns die Natur zur Verfügung stellt." Foto: Pexels
Interview Salina Gleim 15.03.2023 MAGAZIN  |  Konzepte

Marcus Kares und Robert Maier-Kares sind Inhaber des klimaneutralen Eiscafés „Eismeer“ in München, wo sie ihr eigenes Natur-Eis herstellen. Im Interview erzählen sie, was es damit auf sich hat.

KÜCHE: Herr Maier Kares, was genau ist Natur-Eis?
ROBERT MAIER-KARES: Wir verwenden ausschließlich Produkte, die uns die Natur zur Verfügung stellt. Das heißt, bei uns kommen keine Zusatz- und Farbstoffe in das Eis. Generell achten wir sehr darauf, mit welchen Produkten wir arbeiten. Statt konventionell hergestellter Milch beziehen wir Heumilch vom Bauern um die Ecke. Rote Früchte werden ausschließlich regional bezogen. Wenn es beispielsweise doch die Banane aus Südafrika sein soll, greifen wir auf die pürierte und pasteurisierte Frucht zurück. Der Vorteil dabei ist, dass diese auf dem Weg nach Europa nicht gekühlt werden muss und ihren intensiven Geschmack behält. Für unsere jüngeren Gäste bieten wir z. B. auch Spezi-Eis an. Hier kommt nicht das Getränk ins Eis, sondern Kolanuss und selbst produziertes Orangenöl.

Können Sie uns mehr zur Produktion verraten?
Wir bieten nie mehr als 12 Sorten an, da wir alles frisch herstellen. Ein alter Eismacher, den ich in Sizilien kennengelernt habe, hat er mir einmal gesagt: "Wenn Du eine Eisdiele mit mehr als 12 Sorten und hoch gestapelten Eistürmen siehst, dann renn‘ um dein Leben. Denn da kann nicht alles frisch sein.“ Zudem kommen bei uns nur wenige Zutaten hinein. Um es am Beispiel von unserem meist verkauftem veganen Schokoladeneis zu verdeutlichen: Enthalten sind Dextrose, raffinierter veganer Zucker, hochwertiger Kakao und Wasser.

Sie bezeichnen Ihre Eisdiele als klimaneutral. Was heißt das genau? 
Bevor wir positiv klimaneutral waren, haben wir Kompensationszahlungen für jeden Gast, der zu uns gekommen ist, gezahlt. Mittlerweile haben wir aber Solarpaneele in der Innenstadt aufgebaut. Somit benötigen wir keinen externen Storm, können sogar etwas an die Stadt abgeben und uns als positiv klimaneutral bezeichnen. Unser Ziel ist es, unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

Verkaufen Sie Ihr Eis auch an die Gastronomie?
Ja, aber sehr ausgewählt. Wir machen ein tolles Produkt, was auch gepflegt werden will. Wir würden unser Eis nicht in den Norden Deutschlands verkaufen – das ist gegen unser klimaneutrales Konzept. Der Betrieb muss zu uns, unserem Konzept und den Werten und Normen, die wir vertreten, passen.

Vielen Dank für das Gespräch.