Neuer Tarifvertrag im Hamburger Gastgewerbe

Tariferhöhungen in drei Stufen: Unterster Tariflohn in Hamburg soll bei 2.135 Euro liegen. Foto: Fotogestoeber/iStock/Getty Images
Redaktion 27.01.2022 MAGAZIN  |  Karriere  |  AKTUELLES  |  News

Der Dehoga Hamburg hat sich in einer Verhandlung mit der Gewerkschaft NGG auf einen neuen Tarifvertrag für Mitarbeitende und Auszubildende in Hamburgs Hotellerie und Gastronomie geeinigt. Damit setzen die Arbeitgeber:innen ein Zeichen für die Zukunft und das Lohnniveau in der Branche. 

Die Tariferhöhungen erfolgen für Mitarbeitende in drei Stufen: In der ersten und zweiten Stufe werden die Löhne um jeweils bis zu 11 Prozent erhöht; in der dritten Stufe bis zu 8 Prozent. Die erste Erhöhung soll zum 1. April 2022, die zweite zum 1. Oktober 2022 und die letzte zum 1. Juni 2023 erfolgen. Ab dem 1. Oktober 2022 wird der unterste Tariflohn in Hamburg somit bei 2.135 Euro liegen. Dies entspricht einem Stundenlohn von 12,34 Euro.

Vorheriger Entgelttarifvertrag veraltet
Anlässlich der bevorstehenden Tarifverhandlung mit der Gewerkschaft Nahrung und Genuss (NGG) hatte der Dehoga unter seinen Mitgliedern eine Umfrage zum Thema Lohntarifvertrag durchgeführt. Dabei zeigte das Ergebnis, dass der im Frühjahr 2020 abgelaufene Entgelttarifvertrag oft nicht das widerspiegelte, was tatsächlich von den Arbeitgebern gezahlt wird. Viele Arbeitgeber zahlten bereits deutlich übertariflich.

Das Ergebnis der aktuellen Umfrage und die im Jahr 2022 bevorstehenden Mindestlohnerhöhungen nahm der Dehoga Hamburg daher zum Anlass, die Tarife für Mitarbeiter und Auszubildende überproportional zu erhöhen, um ein positives Signal in die Branche zu senden, so Ulrike von Albedyll vom Dehoga Hamburg.

Ausbildungsvergütungen als besondere Herzensangelegenheit
Insbesondere die Ausbildungsvergütungen lagen den Arbeitgeber:innen am Herzen. Die Erhöhungen erfolgen zum 1. April 2022 mit folgender Steigerung:

  • Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr erhalten zukünftig 915 Euro (bisher 740 Euro). Dies umfasst eine Steigerung von 24 Prozent.
  • Auszubildende im zweiten Ausbildungsjahr werden künftig mit 1.025 Euro (statt bisher 850 Euro) vergütet, was eine Steigerung von 21 Prozent bedeutet.
  • Mit einer Steigerung von 18 Prozent erhalten Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr künftig 1.125 Euro (statt bisher 950 Euro).

Ab dem 1. Juni 2023 erfolgt eine zweite Erhöhung von 85 Euro für das erste Ausbildungsjahr und jeweils 75 Euro für das zweite und dritte Ausbildungsjahr. Die Tariferhöhungen sollen über Preisanpassungen in den Betrieben ermöglicht und somit letztlich von den Gästen bezahlt werden. Nur so sei auf Dauer eine gute qualitative Gastronomie und Hotellerie möglich, sagte Christoph Lueg, Tarifausschussvorsitzender des Dehoga Hamburg, zu der aktuellen Lohnrunde.

www.dehoga-hamburg.de