Gastgewerbe noch unter Vorkrisenniveau

Umsatzverluste trotz Aufhebung des Lockdowns: Mitarbeitermangel und Kostensteigerungen sind weitere Herausforderungen. Foto: Dina Damotseva/iStock/Getty Images
Redaktion 27.10.2021 MAGAZIN  |  Konzepte  |  Küchenmanagement  |  AKTUELLES  |  News

Laut einer Umfrage des Dehoga-Bundesverbands setzten Hotels und Restaurants im September 5,3 Prozent weniger um als im Vorkrisenjahr 2019. Damit haben sich die Umsatzverluste der Branche jedoch etwas abgeschwächt. Mitarbeitermangel und Kostensteigerungen stellen aktuell die größten Herausforderungen dar.

„Der Trend zum Kurzurlaub und Urlaub in der Heimat hält an“, kommentiert Guido Zöllick, Präsident des Dehoga-Bundesverbandes, die aktuellen Umfragewerte. Viele Menschen hätten Deutschland als Reiseland neu entdeckt. Auch die Lust aufs Ausgehen und nach geselligem Beisammensein sei groß. Erhebliche Umsatzausfälle beklagten jedoch nach wie vor die Business- und Tagungshotels, Eventcaterer sowie Clubs und Diskotheken. So wies das Statistische Bundesamt für das erste Halbjahr im Gastgewerbe ein reales Minus von 61,4 Prozent aus.

Erschwerend hinzu kommt der Personalmangel. Wie aus der aktuellen Umfrage hervorgeht, stellt der Fachkräftemangel für fast 80 Prozent (79,6 Prozent) der Betriebe ein Problem dar. Auf das fehlende Personal reagieren die Betriebe mit Anpassungen der Speisenkarte (56,1 Prozent), mit einer höheren Bezahlung (54,1 Prozent), mit zusätzlichen Ruhetagen (51,9 Prozent), mit der Einstellung mehr nicht angelernter Mitarbeiter (43,7 Prozent) sowie mit Änderungen bei den Arbeitszeitmodellen (37,8 Prozent) und bei der Organisationsstruktur (34,1 Prozent).

Zwölf-Euro-Mindestlohn sorgt für Unruhe
Mit Sorge sehen die Gastronomen die von der SPD und von den Grünen angekündigte Erhöhung des Mindestlohns. Eine sprunghafte Anhebung des Mindestlohns von zwölf Euro ab 2022 würde direkte Auswirkungen auf das gesamte Lohngefüge des Betriebes haben und eine enorme Lohnspirale nach oben erzeugen, heißt es. Laut Umfrage bedeutet die Einführung des Zwölf-Euro-Mindestlohns für mehr als jeden zweiten Unternehmer (55,9 Prozent) Personalkostensteigerungen von 15 und mehr Prozent. Für 27,2 Prozent der Betriebe würden die Steigerungen zwischen zehn und 15 Prozent liegen. Die Auswirkungen könnten fatal sein, so das Fazit von Guido Zöllick.

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An der Umfrage des Dehoga Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage nahmen in der Zeit vom 1. Oktober bis 6. Oktober 4.600 gastgewerbliche Betriebe aus ganz Deutschland teil.