Verleihung Guide Michelin 2019

Andreas Widmann (vierter von links) vom Ursprung kann es noch gar nicht fassen. Foto: KÜCHE
Alexander Herrmann freut sich über zwei Sterne. Foto: KÜCHE
Auf Anhieb zwei Sterne: Christian Eckhardt (Purs). Foto: KÜCHE
Pascal Couasnon vom Guide Michelin. Foto: KÜCHE
Petra Münster 27.02.2019 MAGAZIN  |  Kochkunst  |  AKTUELLES  |  News

Am 26. Februar 2019 wurden in Berlin die Sterne des Guide Michelin Deutschland verliehen. Neueinsteiger ist u. a. VKD-Mitglied Andi Widmann. Er durfte sich für die Küche seines Gourmetrestaurants „Ursprung“ unter dem Dach des Familienbetriebs Widmann’s Löwen in Königsbronn-Zang erstmals über einen Stern freuen.

Auf Anhieb zwei Michelin Sterne – diese seltene Leistung gelang dem erst im Februar 2018 eröffneten Restaurant „Purs“ im rheinland-pfälzischen Andernach unter Leitung von Küchenchef Christian Eckhardt. Ebenfalls neu in die 2-Sterne-Liga aufgestiegen sind mit dem „Luce d’Oro“ auf Schloss Elmau in Krün, dem „Sosein.“ in Heroldsberg und dem „Alexander Herrmann by Tobias Bätz“ drei Adressen in Bayern. Komplettiert wird die Liste der fünf neuen 2-Sterne-Häuser im Guide Michelin Deutschland 2019 durch das „Ox & Klee“ in Köln. Insgesamt können sich in Deutschland jetzt 38 Adressen mit zwei Michelin-Sternen schmücken.

 

309 Sterne-Adressen in Deutschland
Mit zehn 3-Sterne-Restaurants nimmt Deutschland eine starke Position in der europäischen Spitzengastronomie ein. Die Zahl der 1-Stern-Adressen steigt auf 261, darunter 37 Neuzugänge. Damit liegt die Zahl der Restaurants in Deutschland mit einem oder mehreren MICHELIN Sternen jetzt auf dem neuen Höchststand von 309 Adressen.
„Die Ausgabe 2019 belegt die ungebrochen positive Entwicklung der deutschen Topgastronomie“, freut sich Gwendal Poullennec, der neue internationale Direktor des Guide Michelin, und fügt hinzu: „Getragen wird dieser Erfolg sowohl von etablierten Altmeistern der Spitzenküche als auch von einer Generation junger, talentierter Köche mit erstklassiger Ausbildung und neuen, frischen Ideen.“

 

Innovative Gastro-Konzepte in den Metropolen
Viel Bewegung ist nach wie vor in der Berliner Spitzengastronomie, die seit Jahren für ihre innovative Küche bekannt ist. In der Bundeshauptstadt finden sich vier neu besternte Häuser mit ungewöhnlichem Konzept, wie beispielsweise das frischgebackene 1-Stern-Restaurant „CODA Dessert Dining“. Wie der Name schon sagt, basiert die Küche hier maßgeblich auf modernen Patisserie-Techniken. Weitere Newcomer sind das „Ernst“, das auf maximal frische Produkte aus der Region setzt, das „SAVU“, das nordische, spanische und italienische Küche kombiniert, und das „Kin Dee“, das für seine thailändischen Gerichte auch Zutaten aus dem Umland verwendet.

Auch Hamburg baut seinen Ruf als Destination für Liebhaber guten Essens aus. In der Hansestadt sind gleich drei Restaurants ansässig, die auf Anhieb mit einem Stern ausgezeichnet wurden. Neben dem „Lakeside“ im Hotel „The Fontenay“ und dem „bianc“ in der HafenCity ist dies das „100/200“ von Thomas Imbusch, der getreu der Devise „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt“ grundsätzlich ohne Speisekarte arbeitet.

Neues auch aus dem Süden Deutschlands: Nach Frankfurt und Berlin hat nun auch München als weitere deutsche Großstadt mit dem „Tian“ ein vegetarisches Restaurant mit Stern. Das gleichnamige Restaurant in Wien hatte sich bereits 2014 mit seinem vegetarischen Konzept einen Michelin-Stern erkocht.

 

Neue Gourmet-Hotspots
Zusehends zum kulinarischen Hotspot entwickelt sich Nürnberg. Der Guide Michelin Deutschland 2019 zeichnet mit den Restaurants „Koch und Kellner“, „Der Schwarze Adler“ und „Waidwerk“ gleich drei Häuser in der Frankenmetropole neu mit einem Stern aus. Nürnberg verfügt damit nun über fünf Restaurants mit einem Stern. Hinzu kommt mit dem „Essigbrätlein“ eine bereits etablierte 2-Sterne-Adresse.

Zum echten Gourmet-Ziel avanciert schließlich die 30.000-Einwohner-Stadt Andernach am Mittelrhein. Zusammen mit dem neuen 2-Sterne-Haus „Purs“ weist die rheinland-pfälzische Gemeinde jetzt drei Sterne-Adressen auf.

 

424 Adressen mit „Bib Gourmand“
Weitere 39 Restaurants zeichneten die Tester des Guide Michelin Deutschland 2019 neu mit dem „Bib Gourmand“ aus. Die Auszeichnung, dargestellt durch das Gesicht des Michelin-Männchens „Bibendum“, weist auf Restaurants hin, die sorgfältig zubereitete Mahlzeiten zu einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Ein 3-Gänge-Menü ist hier bereits für 37 Euro erhältlich. Insgesamt erhalten in der Ausgabe 2019 des Guide Michelin Deutschland 424 Häuser das beliebte Prädikat.

 

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